Nun ist es also passiert, der Vorstand des MDE hat ein gewaltiges Wort gesprochen und den lange umstrittenen Kassenmann Gnozlins zweite Glied des Vorstandszirkel verbannt.
Lange bereits tobte ein interner Machtkampf zwischen ihm und dem Bräsidenten.
Als ihm im Januar die Presse einen Bierskandal anhängte, schien die Zeit des Finanzexperten bereits abgelaufen. Doch der wackere Franke erkämpfte sich mit
eindrucksvollen Bilanzen wieder das Vertrauen der Kegelkumbels. Seine Standfestigkeit und seine Durchzugskraft wurde allseits bewundert. Dann jedoch folgte der Skandal um die legendäre „schwarze Kasse“ des MDE, über den er letzten Endes stolpern mußte. Nun wird also die sparsame Schwäbin Simone sein Amt übernehmen. Gnozl wird nach seiner Abwahl als MDE-Kassenwart den Vorstand nur noch passiv unterstützen.
„Ein paar Tage zuvor sprach ich noch mit Rezzoschlauch in Würzburg über die Regeländerungen für die Kegel-WM 2000, nun soll ich blödslich in diesem Verein nichts mehr zu sagen haben?“
wurde Gnodsel in seiner Heimatzeitung, den Bayreuther Nachrichten gestern zitiert. Dochnicht nur Rezzo Schlauch hatte immer ein offenes Ohr für den
Kassenwart. Der internationale Kegelverband IKV hält große Stücke auf „einen der besten Representanten unseres Sportes weltweit“. Gnozls Rücktritt aus dem
Vorstand kam für manch einen doch allzu urblödslich. Ein anerkannter Kritiker Gnozls, Budros Gali, fügte allerdings süffisant hinzu: „Gnozl kann jetzt eine ruhige Kugel schieben. Er hat auf dem Höhepunkt seiner Macht abgedankt und überlässt jetzt der neuen Kassenfrau einen Scherbenhaufen, sowie das weiterhin
nicht geklärte Phänomen der „schwarzen Kasse“. Ich bin sehr gespannt, wie sie den maroden Laden wieder auf Vordermann bringen will…“
